Wie können wir über das Wohlbefinden von Kindern sprechen, ohne die physische Umgebung zu erwähnen, in der sie sich täglich befinden?
Der lang erwartete Bericht der Wohlfahrtskommission ist gerade eingetroffen. Der Bericht, der in den Medien große Aufmerksamkeit erhielt, diagnostiziert die aktuelle Krise des Wohlbefindens von Kindern und Jugendlichen und schlägt Lösungen in Bereichen wie Pädagogik, digitale Medien und Erziehung vor. Doch ein zentrales Element fehlt auffallend: die physische Umgebung der Kinder, insbesondere das Raumklima in den Schulen.
Das ist, gelinde gesagt, unverantwortlich.
Wie kann man ernsthaft und professionell über das Wohlergehen von Kindern sprechen, ohne die grundlegende Tatsache anzusprechen, dass ein großer Teil von ihnen in schlecht belüfteten Klassenzimmern mit übermäßig hohen CO₂-Werten, unzureichender Beleuchtung und einem allgemeinen Raumklima lebt, das ihr Wohlbefinden beeinträchtigt?
Dies ist kein Detail. Es handelt sich um ein weit verbreitetes Problem an dänischen Schulen, das sowohl von dänischen als auch von internationalen Forschern dokumentiert wurde. Schlechte Raumluftqualität führt zu Kopfschmerzen, Müdigkeit und Konzentrationsschwierigkeiten. Und dennoch scheint die Kommission für das Wohlergehen der Kinder der Meinung zu sein, dass man über Wohlergehen sprechen könne, ohne zu berücksichtigen, worin Kinder gedeihen.
Der Bericht lässt Kinder im Stich, indem er das Raumklima außer Acht lässt
Auch sonst gibt es zahlreiche Daten, die bestätigen, dass das Raumklima in dänischen Schulen ein Skandal ist.
- In 78 % der Klassenzimmer ohne mechanische Belüftung liegt der CO₂-Gehalt über den empfohlenen Grenzwerten.
- Schüler in Räumen mit schlechter Luftqualität schneiden bei kognitiven Tests schlechter ab und haben größere Konzentrationsschwierigkeiten.
- In manchen Klassenzimmern werden CO₂-Werte erreicht, die denen der Atemluft der Schüler entsprechen und die gleiche Wirkung haben wie ein paar Gläser Wein.
Wie kann die Wohlfahrtskommission dies ignorieren?
Mit steigendem CO₂-Gehalt nimmt die Lernfähigkeit von Kindern ab. Wenn die Luft schwer und stickig ist, sinkt die Konzentration. Bei zu hoher Temperatur verschlimmern sich die Beschwerden. Dies ist keine Vermutung, sondern wissenschaftlich bewiesen.
Dennoch nimmt das Raumklima in dem Bericht kaum Platz ein.
Ist es Bequemlichkeit – oder einfach nur Unwissenheit?
Man muss sich fragen, warum ein so wichtiger Faktor weggelassen wurde. Liegt es daran, dass das Problem zu komplex ist? Weil es einfacher ist, über psychologische und soziale Faktoren zu sprechen? Weil sich das Raumklima nicht durch ein gemeinschaftliches Gespräch verbessern lässt?
Tatsächlich ist das Raumklima eng mit dem Wohlbefinden und der psychischen Gesundheit von Kindern verknüpft. Leben Kinder in einem gesunden Umfeld, verbessern sich auch ihre Widerstandsfähigkeit, ihre Lernbereitschaft und ihr soziales Wohlbefinden. Aber es erfordert Taten – nicht nur weitere nette Worte.
Die Wohlfahrtskommission schreibt in ihrem Bericht, dass wir die Widerstandsfähigkeit von Kindern stärken müssen. Doch wie sollen Kinder widerstandsfähig werden, wenn sie in ihren Klassenzimmern nicht einmal richtig atmen können?
Dabei geht es nicht um Kleinigkeiten, sondern um grundlegende Bedingungen für den Alltag von Kindern.
Es gibt Lösungen – aber werden wir sie nutzen?
Das Frustrierendste an diesem blinden Fleck im Bericht ist, dass es Lösungen gibt. Technologien zur Überwachung und Verbesserung des Raumklimas in Schulen sind bereits verfügbar und viele Schulen und Kommunen haben bereits große Fortschritte erzielt.
Kommunen, die eine Raumklimaüberwachung eingeführt haben, konnten eine deutliche Verbesserung der Konzentration und des Wohlbefindens der Kinder feststellen.
Warum ist es also keine nationale Priorität?
Warum wird dies in den Empfehlungen der Kommission für Wohlbefinden nicht erwähnt?
Warum geben wir immer wieder den Bildschirmen, den sozialen Medien und dem Leistungsdruck die Schuld, wenn Kinder schon in den grundlegendsten körperlichen Situationen Probleme haben?
Die Kommission für Wohlbefinden muss sich verbessern
Der Bericht ist enttäuschend. Es sollte ein Ausgangspunkt für eine ernsthafte Diskussion über die Lebensbedingungen von Kindern sein – nicht nur über ihre digitalen Gewohnheiten, sondern auch über ihre physische Umgebung.
Wenn wir das Wohlbefinden von Kindern stärken wollen, müssen wir zunächst dafür sorgen, dass sie sich in einer Umgebung befinden, in der sie frei atmen, klar denken und optimal lernen können. Das ist der erste Schritt – alles Weitere ist Symptombehandlung.
Die Wohlfahrtskommission muss Verantwortung übernehmen. Die Politik muss Verantwortung übernehmen. Und den Schulen müssen die notwendigen Mittel zur Verfügung gestellt werden, um ein Raumklima zu gewährleisten, das die Kinder nicht schwächt.
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